Der Status Quo bei eQuota – und so geht es nun weiter

Nach dem Bericht zur vorläufigen Insolvenz und den ersten Antworten auf die dringendsten Fragen, sagen wir an dieser Stelle als Erstes “Danke!”. Danke an alle, die in dieser schwierigen Zeit an uns und unsere Zukunft glauben. Danke an alle, die uns mit ihrer konstruktiven Kritik dabei helfen, gute Lösungen zu finden. Und Danke für die motivierenden Mails, Kommentare und Anrufe, die uns Mut machen.

Was wurde bisher getan? 

Die Geschäftsführung von eQuota hat am 20.04.2023 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg hat Dr. Florian Linkert von der Restrukturierungskanzlei BBL zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Gesellschaft bestellt.

Herr Dr. Linkert und sein Team haben sofort mit der Situationsanalyse begonnen und die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die Mitarbeiter in die Wege geleitet. Der Betrieb wurde fortgeführt und die Lage sondiert, um sich ein umfassendes Bild über die Situation des Unternehmens machen zu können. Das vorläufige Insolvenzverfahren dauert in der Regel bis zu drei Monate. Während dieser Zeit dürfen Zahlungen und andere Vermögensverfügungen nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters vorgenommen werden.

Was wird im Moment getan?

Unser Mantra der letzten gut zwei Monate und für die nächste Zeit ist klar: Wir haben Fehler gemacht, wir lernen daraus und wir wollen es besser machen. 

Nach zahlreichen Abstimmungen mit unserem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Linkert und seinem Team konnten wir unseren Kund:innen konkrete Lösungen für die aktuelle Situation anbieten.

Dabei haben wir drei konkrete Ziele verfolgt: 

  • Potenziellen Schaden für unsere Kund:innen so gering wie möglich halten
  • Insolvenzrecht und unsere Geschäftswelt unter einen Hut zu bringen
  • Und durch einen erfolgreichen M&A-Prozess die Forderungen der Gläubiger und unser Fortbestehen zu sichern

Die Wünsche, Kritik und Impulse unserer Kund:innen waren für uns ausschlaggebend bei der Entwicklung unseres Abwicklungsvereinbarung und des Folgeangebots für eQuota 2.0. 

Unser Angebot unterteilt sich in:

  • Mengen, die vor dem 20.04.2023 erfasst, aber noch nicht zertifiziert wurden (im Status: überprüft oder eingereicht)
  • Mengen, die während des vorläufigen Insolvenzverfahrens in unserem System erfasst werden
  • Mengen, die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in unserem System erfasst werden (Folgeangebot)

Benedikt Gerber„Mit den konkreten Parametern der Angebote, auch hinsichtlich des Resellings und der Payout-Dienstleistung, sind wir in den letzten Tagen auf unsere Kund:innen zugegangen. Dabei haben sowohl unsere Abwicklungsvereinbarung als auch unser Folgeangebot eine positive Akzeptanz sowie Annahmerate erfahren. Auch, wenn es noch einiger Gespräche bedarf, bedanken wir uns bereits an dieser Stelle bei unseren Kund:innen für ihr Vertrauen und ihre Geduld.“ 

Benedikt Gerber, Co-Founder & CEO eQuota

Politische und weltwirtschaftliche Hintergründe der vorläufigen Insolvenz

Über einen wichtigen Hintergrund der Insolvenz, nämlich den Preisverfall der THG-Quote aufgrund externer Faktoren wie “Brown Grease”, hatten wir bereits berichtet.

Auch der deutsche Biokraftstoffverband wird in einer aktuellen Pressemitteilung sehr deutlich: „Es wird vermutet, dass chinesische Produzenten den Biodiesel unter anderem aus Palmöl herstellen und umdeklarieren: Auf die europäischen Märkte kommt er als sogenannter fortschrittlicher Biokraftstoff aus Abfällen und Reststoffen.“ 

Der Verband fordert zudem von der deutschen Politik, die fehlerhaften Nachhaltigkeitsnachweise rückwirkend abzuerkennen. Obwohl uns das augenblickliche Verhalten der (politischen) Kontrollinstanzen negativ trifft, halten wir weiter an unserer Mission fest, dass der THG-Quotenhandel einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leistet. Daher glauben wir auch weiterhin sehr stark an den von uns eingeschlagenen Weg als Softwaredienstleister im Quotenmarkt.

Ausblick auf Transformation und strategischen Fokus

Wir sind uns darüber bewusst, dass dieser Weg voller Herausforderungen sein wird. Im Zuge der Unternehmenskrise sind wir bereits mitten in der Optimierung der Organisationsstruktur einhergehend mit einem leider deutlich reduzierten Team, auch wenn das leider harte und schmerzhafte Entscheidungen mit sich bringt.

Da es aktuell noch nicht der richtige Zeitpunkt ist, um öffentlich über konkrete Angebote im Rahmen des M&A-Prozesses zu berichten, möchten wir nur so viel sagen: Wir haben relevante, konkrete und ernsthafte Vorschläge zur Weiterführung von eQuota erhalten, die wir im Moment mit den Interessenten weiter ausarbeiten.

Wir sind uns sicher: Wir können mit unserem zukünftigen Konstrukt aus marktführender Software (SaaS) und externer Quotenabwicklung zusammen eine wegweisende und profitable Kategorie im THG-Quotenmarkt definieren.