THG-Quote: Darauf ist in Nachhaltigkeitsbericht und CO₂-Bilanz zu achten

Der Nachhaltigkeitsbericht ist das zentrale Kommunikationsinstrument zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Unternehmen. Eine CO₂-Bilanz, also der CO2-Fußabdruck eines Unternehmens, kann Teil eines Nachhaltigkeitsberichts sein.

Der folgende Artikel erklärt, warum sich die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts und einer CO₂-Bilanz lohnt und worauf Sie in Verbindung mit der THG-Quote achten sollten.

Intro zu Nachhaltigkeitsbericht, CO₂-Bilanz und THG-Quote

Der Nachhaltigkeitsbericht beschreibt die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens. Sofern Unternehmen dazu verpflichtet sind, müssen sie in ihrem Lagebericht oder einem separaten Nachhaltigkeitsbericht darlegen, wie sie Umwelt-, Klima-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen nachkommen. 

Unternehmen ermitteln mit ihrer CO₂-Bilanz alle CO₂-Emissionen, die auf ihre unternehmerischen Aktivitäten zurückzuführen sind. Bei einer CO₂-Bilanz kann es sich ebenso um eine produktbezogene CO₂-Bilanz handeln. In dem Fall werden die bei der Erzeugung eines Produkts verursachten Emissionen ermittelt. 

Die THG-Quote zielt darauf ab, CO₂-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.

Standards für die Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsthemen

Das Corporate Social Responsibility (CSR) Richtlinie-Umsetzungsgesetz aus dem Jahr 2017 legt neue Berichtspflichten für große, börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten fest. 

Sie sind gefordert, in ihren Lageberichten stärker über nicht-finanzielle Aspekte ihres unternehmerischen Handelns zu berichten. Die Berichtspflicht dient dazu, Unternehmen ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln nahezulegen. Hierbei unterstützen sie Rahmenwerke wie 

  • der UN Global Compact (UNGC)
  • die Global Reporting Initiative (GRI)
  • der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Ein weiteres Instrument zur Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen ist das Eco-Management, die ISO 14001:2015 und Audit Scheme (EMAS). Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Instrument, mit dem Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche arbeiten können. 

In einer jährlichen freiwilligen EMAS-Umwelterklärung legen Organisationen ihre Umweltziele und deren Umsetzung offen. Umweltgutachter prüfen und validieren die Erklärung. Sie ist öffentlich einsehbar.

Die CO₂-Bilanz erhebt den Stand der CO₂-Emissionen

Ein erster umfassender und teilweise herausfordernder Schritt ist die CO2-Bilanzierung. Unternehmen vermittelt die CO2-Bilanz den aktuellen Stand ihrer CO2-Emissionen, d. h. sie erhalten Einblick, wie es um den CO2-Fußabdruck ihrer unternehmerischen Aktivitäten steht.      

Bei der ersten CO₂-Bilanzierung müssen zunächst die drei Teilbereiche Scope 1, Scope 2 und Scope 3 definiert werden (siehe Scopes in der Übersicht). Mithilfe eines CO2-Rechners kann der CO2-Fußabdruck der Organisation berechnet werden. Die Ergebnisse der CO2-Bilanzierung können für weitere Umsetzungsschritte verwendet werden.

Nachhaltigkeitsbericht CO2 Bilanz und THG-Quote

Auswirkungen auf das Klima darstellen und reduzieren

Nachdem die CO₂-Bilanzierung erfolgt ist, geht es darum, die gewonnenen Erkenntnisse aufzubereiten und für die Entwicklung einer Klimastrategie zu nutzen. Davon lassen sich weitere Klimaschutzmaßnahmen ableiten, die darauf abzielen, Energie- und Ressourcenverbräuche sowie CO₂-Emissionen zu reduzieren. 

Das kann beispielsweise über das Umstellen der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und durch Energieeinsparungen erfolgen. 

Darüber hinaus können ressourcensparende Prozesse, die Optimierung von Lieferketten, das Einsparen von Arbeitswegen und Dienstreisen sowie klimafreundliche Mobilitätslösungen wirksam sein. Das bereits erwähnte Greenhouse Gas Protocol zeigt Möglichkeiten zum Reduzieren von CO₂-Emissionen in den drei Scopes auf.

Der Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert alle Nachhaltigkeitsaktivitäten

Im Nachhaltigkeitsbericht von Unternehmen und Organisationen sind die Informationen zu allen Nachhaltigkeitsaktivitäten gesammelt, strukturiert und beschrieben. Zudem können im Nachhaltigkeitsbericht die Ergebnisse der CO2-Bilanzierung offengelegt und die entsprechenden Minderungsmaßnahmen dargestellt werden. 

Der Nachhaltigkeitsbericht offenbart transparent, wie Nachhaltigkeit verankert ist und von Unternehmen praktiziert wird. Er beleuchtet zudem, welche Nachhaltigkeitsthemen von hoher Relevanz für das jeweilige Unternehmen sind und wie entsprechend darauf reagiert wird

Anhand konkreter Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren können Aktivitäten und Maßnahmen geprüft und nachvollzogen werden. Der Nachhaltigkeitsbericht ist ähnlich dem Geschäftsbericht ein Dokument mit hoher Aussagekraft und Reputation. 

Wichtig:  Die Integration einer CO2-Bilanz in den Nachhaltigkeitsbericht ist nicht verpflichtend. Sie empfiehlt sich jedoch im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit und Messbarkeit von Reduktionsmaßnahmen und zahlt auf die Transparenz und Glaubwürdigkeit ein. 

Die THG-Quote in der CO₂-Bilanz

Die Treibhausgasminderungsquote – kurz THG-Quote – wurde 2015 in Deutschland zusätzlich zum europäischen und zum nationalen Emissionshandel (EU-ETS und nEHS) eingeführt. 

Die THG-Quote zielt als ein niederschwelliges Klima-Instrument darauf ab, die Energiewende im Verkehrssektor durch Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und zugleich zu helfen, die CO₂-Emissionen im Verkehr zu reduzieren. 

Beim THG-Quotenhandel gibt es auf der einen Seite die Quotenverpflichteten wie Mineralölunternehmen. Sie sind dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen um einen festgelegten Prozentsatz zu reduzieren. 

Um bei Nicht-Erreichen Strafzahlungen zu entgehen, können sie zertifizierte THG-Quoten kaufen. Auf diese Weise reduzieren oder kompensieren quotenverpflichtete Unternehmen ihre Emissionen. Sie können diese Minderung in ihrer CO₂-Bilanz aufführen.

Auf der anderen Seite stehen Unternehmen und private Halter:innen von Elektrofahrzeugen, Ladeinfrastruktur-Anbietende und E-Flottenbetreiber:innen. Sie können freiwillig ihre angenommenen Ladestrommengen über Dienstleister wie eQuota in Form von THG-Quoten verkaufen. 

Dazu werden die THG-Quoten zunächst beim Umweltbundesamt (UBA) zertifiziert, an Quotenverpflichtete verkauft und die Erlöse an die Quotengebenden ausgezahlt.

Doppelanrechnungen in der CO₂-Bilanz vermeiden

Für Mineralölunternehmen ist das Instrument gesetzlich bindend (38. BlmSCHV). Sie sind dazu verpflichtet, die eigenen Emissionen zu reduzieren oder zu kompensieren. 

Eine smarte Möglichkeit ist daher, die aus der THG-Quote erzielten Einnahmen für Maßnahmen zur Reduktion ihres CO₂-Fußabdrucks zu reinvestieren. Anstelle einer Auszahlung der THG-Erlöse können Unternehmen diese direkt für Reduktionsmaßnahmen nutzen oder an Projekte mit zertifiziertem Kompensationsstandard spenden. 

Die damit erzielten CO₂-Emissionsminderungen können dann für die eigene CO₂-Bilanz geltend gemacht und in den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen werden.

So können über die CO₂-Einsparungen im Rahmen der THG-Quote hinaus weitere CO₂-Minderungen erfolgen, ohne eine Doppelanrechnung zu riskieren.   

Greenwashing-Vorwürfen begegnen

Der Vorwurf des Greenwashings kann heute jedes Unternehmen treffen. Um solchen Vorwürfen frühzeitig zu begegnen, sollten erst strategische Überlegungen im Unternehmen erfolgen, bevor Maßnahmen umgesetzt werden. 

Eine CO₂-Bilanz im Nachhaltigkeitsbericht hilft dabei, Transparenz herzustellen und so dem Vorwurf des Greenwashings zu begegnen. Darin können sowohl die einzelnen Maßnahmen als auch die damit erzielten CO₂-Emissionsminderungen nachvollziehbar dargestellt werden. 

Auf die Bereiche Scope 1 und 2 haben Unternehmen selbst den größten Einfluss. Hier können beispielsweise Maßnahmen erfolgen, die auf das Kerngeschäft oder das Geschäftsmodell einzahlen. Am weitreichendsten sind Strategieanpassungen und die Umstellung von Geschäftsmodellen auf Nachhaltigkeit.  

Klimawirksam sind aber auch CO₂-Minderungen im Scope 3. Diese beziehen sich auf die gesamte Wertschöpfungskette inklusive der vor- und nachgelagerten Prozesse. Die Kompensation ist hier ein häufig gewähltes Mittel.

Sowohl die Klimaschutz-Instrumente im Unternehmen als auch die Kompensationsprojekte sollten sorgfältig ausgewählt werden – erstens, um die gewünschten Reduktionen zu erzielen, und zweitens, um nicht in den Verdacht des Greenwashings zu geraten. 

Das Wichtigste in Kürze: Nachhaltigkeitsbericht, CO₂-Bilanz und THG-Quote:

Mit einem Nachhaltigkeitsbericht vermitteln Sie Ihren Stakeholdern (Kund:innen, Personal, Investor:innen, Geschäftspartner:innen und Zuliefernden etc.), wie Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen umgesetzt wird. 

Die CO₂-Bilanz ist ein hilfreiches Instrument, um den CO₂-Fußabdruck Ihres Unternehmens zu messen und darauf aufbauend gezielte Maßnahmen zur CO₂-Minderung vorzunehmen. Sie kann in den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen werden, um die Treibhausgasminderungen transparent und nachvollziehbar nach außen darzustellen. 

Im Nachhaltigkeitsbericht können Maßnahmen erwähnt werden, die über die Einnahmen aus der THG-Quote umgesetzt wurden. 

Der Nachhaltigkeitsbericht, die CO₂-Bilanz und die Einnahmen aus der THG-Quote bewirken somit zusammen eine Stärkung der Nachhaltigkeit im Unternehmen und dienen dem Ziel, der Klimaneutralität näherzukommen. Gute Gründe, warum sich ihre Erstellung lohnt.

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