Aktueller Preis der THG-Quote und Infos zur Marktentwicklung
Die Marktpreise für die THG-Quote lagen vor 2019 relativ stetig zwischen 150 € und 200 €/tCO₂.
Mit Anhebung der THG-Quote auf 7 % in 2021 ist die Nachfrage deutlich gestiegen und die Quotenpreise lagen zwischenzeitlich bei bis 530 €/tCO₂.
Nachdem die Preise im ersten Quartal des Jahres kontinuierlich auf bis 200 €/tCO₂ gefallen sind, haben Sie sich ab der 17. Kalenderwoche auf ein relativ stabiles Niveau von ca. 250 €/tCO₂ eingependelt.
THG-Quotenprodukte und deren Preise
Es werden sieben Quotenprodukte in Bezug auf deren Preisdifferenz zur THG-Quote non-conventinal unterschieden. Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick dazu:
Quotenprodukt | Beschreibung (Erfüllungsoptionen) | Preisab- oder aufschlag gegenüber THG-Quote (non-conventional) |
---|---|---|
THG-Quote non-conventional | THG-Quote, die nicht der Begrenzung für Biokraftsoffe aus Energiepflanzen erzeugt werden, die auch als Nahrungs- und Futtermittel verwendet werden können, z.B. THG-Quote aus Ladestrom (Elektromobilität), grüner Wasserstoff | 0 % |
THG-Quote conventional | THG-Quote aus Biokraftstoffen, die der Begrenzung für Biokraftstoffe aus Energiepflanzen erzeugt werden, die auch als Nahrungs- und Futtermittel verwendet werden können, z.B. Biodiesel aus Raps, Bioethanol aus Getreide oder Zuckerrüben | ca. -5 % |
THG-Quote UCO | THG-Quote aus Used Cooking Oil, z.B. Biodiesel aus Altspeiseöl | ca. -5 % |
THG-Quote UER | THG-Quote aus Upstream-Emission Reduktions: Emissionsminderungen entlang der Bereitstellungskette von fossilen Kraftstoffen, z.B. beim Transport oder im Raffinerie-Prozess | ca. -10 % |
THG-Quote advanced | THG-Quote aus fortschrittlichen Biokraftstoffen, z.B. Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen | ca. +80 % |
*standard | Lieferung der Nachweise und Zahlung durch den Quotenverpflichteten Ende des Quartals des Folgejahres | ca. +5 % |
*kontinuierlich | Lieferung der Nachweise unterjährig, z.B. Bescheid des Umweltbundesamtes über die für die Anrechnung auf die THG-Quote bescheinigten Ladestrommengen | 0 % |
Diese Faktoren beeinflussen den Marktpreis der THG-Quote
Quotenverpflichtete Unternehmen der Mineralölwirtschaft müssen ihre Treibhausgasemissionen, die durch das Inverkehrbringen von Otto- und Dieselkraftstoffen verursacht werden, jährlich um einen festgelegten Prozentsatz senken.
Der Einsatz von elektrischem Strom für die Elektromobilität ist dabei eine von mehreren Möglichkeiten, die der Gesetzgeber gewährt.
Neben dem Einsatz
- konventioneller Biokraftstoffe,
- fortschrittlicher Kraftstoffe (z.B. Kraftstoffe aus Stroh oder Gülle),
- biogener Flüssiggase und strombasierter Kraftstoffe,
können auch Maßnahmen, die zur Reduzierung von Upstream-Emissionen (Upstream Emission Reductions, UER), angerechnet werden.
Für den Quotenhandel schließen Verkäufer und quotenverpflichteter Käufer der THG-Quote einen Quotenhandelsvertrag. Der verhandelte Preis bestimmt sich über Angebot und Nachfrage unter Berücksichtigung der Preise bzw. Kosten der o.g. alternativen Emissionsminderungsmaßnahmen.
Somit haben sowohl die allgemeine wirtschaftliche Lage, die Preise für Biokraftstoffe (Biodiesel und -ethanol) und Agrarrohstoffe als auch die Genehmigungen von THG-Quoten aus UER einen Einfluss auf den Quotenpreis.
Besondere Ereignisse, wie z.B. technische Probleme in Raffinerien oder Lieferproblemen bei Katalysatoren, die zur Biodieselherstellung benötigt werden, können sich ebenso auf den Marktpreis auswirken. Langfristig spielen gesetzliche Änderungen, wie mögliche Anpassungen der Emissionsminderungsziele oder der Anrechnungsmethodik, eine bedeutende Rolle.
Wird die vorgeschriebene Emissionsminderung im jeweiligen Jahr verfehlt, wird eine Strafzahlung von aktuell 600 €/tCO2 fällig. Die THG-Quotenpreise werden sich somit unter diesem Preisniveau bewegen.